MIKROORGANISMEN FÜR GESUNDE WEINSTÖCKE

Biokontrolle von falschem Mehltau

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Foto: Günter Brader, AIT

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Foto: Christina Morauf, SAN Agrow

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Foto: Christina Morauf, SAN Agrow

Der falsche Mehltau des Weines ist eine vom Eipilz Plasmopara viticola hervorgerufene Krankheit, die massive Schäden - bis zum kompletten Ernteausfall - verursachen kann. Der Ausbruch der Krankheit ist abhängig von der Witterung, und kann Blätter, junge Zweige und Früchte betreffen. Zur Bekämpfung des falschen Mehltaus werden einerseits eine Reihe von Fungiziden, andererseits Kupfersalze verwendet - beides mit problematischen Auswirkungen auf die Umwelt. Die Anwendung erfolgt je nach Witterung präventiv, ein Ausbruch selbst kann nur mehr sehr schwer kontrolliert werden. Die Zulassung einer Reihe von Substanzen mit Wirkung gegen den falschen Mehltau, wird in naher Zukunft ablaufen, und eine weitere Registrierung wird aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt europaweit kritisch gesehen. Europäische Weinsorten sind zumeist empfindlich auf Infektion mit falschem Mehltau, während amerikanische Reben höhere Toleranz zeigen. Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass ein entscheidender Schritt im Infektionszyklus der Eintritt von begeißelten Zoosporen in die Spaltöffnungen der Pflanze ist, der bei den europäischen Sorten leichter erfolgt. Ein Unterbinden dieses Schrittes im Infektionszyklus reduziert die Problematik. 

Im vorliegenden Projekt untersuchen wir Hefepilze und Bakterien auf ihre Fähigkeit, Blattoberflächen und Spaltöffnungen zu besiedeln und so durch Interferenz das Eindringen der Zoosporen zu unterbinden. Für Biokontrollanwendungen gibt es bereits Substanzen natürlichen Ursprungs, die Resistenz gegenüber pilzlichen Krankheiten induzieren können. Hier sollen dann auch Mikroorganismen mit den neuartigen Wirkungsmechanismen, sowie resistenz-induzierende Substanzen auf ihre Kompatibilität getestet werden und kombinierte Anwendungen bei Weinpflanzen auf ihre Effektivität gegen falschen Mehltau getestet werden. Letztlich sollen in dem Projekt neue nachhaltige Wege der Kontrolle des falschen Mehltaus bei Wein erzielt werden, mit dem längerfristigen Ziel, ähnliche Anwendungen auch bei anderen durch Eipilze verursachten Krankheiten (z.B. Krautfäule der Kartoffel) zu erreichen.

Lead Researcher:

Dr. Günter Brader

Senior Scientist / Bioresources
Department Bioresources (AIT)

guenter.brader@ait.ac.at
+43 50550-3650
www.ait.ac.at

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