UNTERSTÜTZUNG DER TIERGESUNDHEIT DURCH HOLZBASIERTE FUTTERMITTEL
Physiologische Auswirkungen von holzbasierten Futtermittelzusätzen auf Nutztiere
Nahaufnahme Ergänzungsfuttermittel auf Holzbasis, hergestellt von agromed Austria GmbH
Foto: Agromed
Monolayer von Caco-2-Zellen (40-fache Vergrößerung)
Foto: FH Wels
Zwei Wistar-Ratten in einem typischen Versuchskäfig
Foto: Christiane Schwarz
Ziel der geplanten Zusammenarbeit ist es, ein innovatives Fütterungskonzept für Ferkel zu erarbeiten, um Leistungseinbußen durch den Wegfall therapeutischer Zinkoxid-Gabe zu kompensieren. Das Projekt evaluiert und beschreibt den Einsatz von Supplementen und Wirkstoffen aus frischem Holz, als Beitrag für einen reduzierten Antibiotikaeinsatz in der Tierproduktion. Die in diesem Projekt verwendeten Tierfuttermittel auf Holzbasis sind reich an den bioaktiven, sekundären Pflanzenstoffen Lignozellulose, Lignane und/oder Phenolsäuren. Lignozellulose ist ein unlöslicher Ballaststoff, der aus verketteten Zuckermolekülen besteht, die von endogenen tierischen Enzymen nicht verdaut werden können. Diese Fasern können jedoch zumindest teilweise als Energiequelle für Darmbakterien verwendet werden, wodurch die Darmflora des Tieres beeinflusst wird. Bei der Fermentation von Fasern durch Bakterien werden kurzkettige Fettsäuren freigesetzt, die sich positiv auf die Physiologie des Tieres auswirken können, beispielsweise durch immunmodulierende und entzündungshemmende Wirkungen. Lignane sind niedermolekulare Polyphenole in Pflanzen, die vor der Absorption durch den Darm ebenfalls von Darmbakterien metabolisiert werden. Es wird angenommen, dass sie ein antimikrobielles, entzündungshemmendes und antioxidatives Potenzial besitzen. Die dritte Gruppe bioaktiver sekundärer Pflanzenstoffe in den hier untersuchten Produkten sind Phenolsäuren. Sie sind für ihre antioxidativen, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Wirkungen bekannt, die sich nach einer Metabolisierung durch die Darmflora entfalten können.
Ziel des Projekts ist es, das zytoprotektive Potenzial der oben genannten Tierfuttermittel auf Holzbasis zu testen. Die Fähigkeit, die Darmbarriere unter Stressbedingungen aufrechtzuerhalten, und der Einfluss auf Entzündungssignalwege werden in der Zellkultur getestet. Ferner wird das entzündungshemmende und antioxidative Potenzial in Fütterungsstudien mit Hühnern und Ratten bewertet. Mit diesen Experimenten werden mögliche gesundheitsfördernde Wirkungen der hier verwendeten Futtermittel auf Holzbasis untersucht.
Lead Researcher:
Mag. Dr. Christiane Schwarz
Stellvertretende Institutsleiterin
Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie (TTE),
Universität für Bodenkultur Wien
+43 1 47654-97615
www.boku.ac.at